Seit fast auf den Tag genau zehn Jahren gibt es nun die Integrierte Leitstelle (ILS) Schwäbisch Hall in der Steinbacher Straße. In dieser ganzen Zeit habe sich diese Einrichtung permanent bewährt, nachdem die ILS mit dem schweren Orkan „Lothar“ 1999 gleich in den ersten Tagen ihres Bestehens ihre Feuertaufe mit Bravour gemeistert hatte, anerkannten DRK-Kreisverbandsvorsitzender Ulrich Stückle und Landrat Gerhard Bauer.
Der damalige Landrat Ulrich Stückle erinnert sich: „Die Leitstelle hatte einen fulminanten Start, ‚Lothar’ war gleich die erste Bewährungsprobe.“ Zuvor sei die Einrichtung einer integrierten Leitstelle nicht bei allen auf Gegenliebe gestoßen, bei gewissen Wehren im Landkreis hatte man die Sache durchaus kritisch gesehen. Immerhin hatte es bis dato zwei Feuerwehrleitstellen in Crailsheim und Schwäbisch Hall sowie eine Rettungsleitstelle in Schwäbisch Hall gegeben. Sie sollten nun an einer Stelle zusammengeführt werden, um damit auf dem aktuellen Stand der Zeit auch hinsichtlich der Technik zu sein. Als die ILS dann praktisch gleich in den ersten Tagen ihrer Existenz mit der Bewältigung von „Lothar“ quasi ihre Feuertaufe bestanden hatte, seien diese kritischen Stimmen allerdings verstummt, die ILS war akzeptiert.
Und diese anfänglich Akzeptanz wandelte sich in respektable Anerkennung: „Alles ist in den zehn Jahren gut verlaufen, es gab keinerlei Pannen oder negativen Vorfälle“, führt der DRK-Kreisverbandsvorsitzende Stückle aus. Eine neuerliche Bewährungsprobe waren das schwere Zugunglück in Schrozberg im Jahre 2003, und das von Fichtenberg im Jahre 2005, als die ILS beide Male erneut ihre Leistungsfähigkeit und Effizienz unter Beweis stellte. Ulrich Stückles besonderer Dank galt Kreisbrandmeister Jürgen Mors und Rettungsdienstleiter Heiko Weindrich, (der auch die ILS leitet), die gemeinsam die Aufsicht über die Leistelle führen. Auch bei Landrat Gerhard Bauer bedankte sich Ulrich Stückle, für dessen Engagement hinsichtlich der Finanzierung der ILS.
Landrat Gerhard Bauer bedankte sich seinerseits beim DRK-Kreisverbandsvorsitzenden für die „immer fruchtbare Zusammenarbeit“. Die Leitstelle nehme aufgrund der ständig steigenden Zahlen von Anfragen (im Jahre 1999 ging man von zirka 20000 Anrufen pro Jahr aus, 2009 wurden bis Dezember bereits weit über 33000 Dienstleistungen erfasst) eine immer wichtigere Funktion ein. Auch Gerhard Bauer freute sich, dass „sehr viel bewegt wurde“. „Die Integrierte Leitstelle ist ein Sicherheitsgewinn für alle Bürgerinnen und Bürger des Landkreises“, lautet sein Fazit. Und ergänzt: „Die Integrierte Leitstelle steht für kompetente Hilfe aus einer Hand und damit mehr Effektivität, wobei Feuerwehr und Rettungsdienst an einem Strang ziehen.“
Bereits schon traditionell dankte Landrat Bauer zum Jahreswechsel dem Team der ILS für die im zu Ende gehenden Jahr geleistete Arbeit mit einem Geschenkkorb. Dies tat er stellvertretend für all diejenigen, die während der Feiertage und auch sonst das ganze Jahr über Tag und Nacht ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen und Dienst zum Wohl der Allgemeinheit tun.
INFO
Die Integrierte Leitstelle ist bei Tag mit zwei Disponenten und nachts mit einem Disponenten rund um die Uhr besetzt. Insgesamt tun neun Disponenten und zwei „Springer“ Dienst. Notrufe an die Feuerwehr oder den Rettungsdienst laufen in einer Zentrale zusammen. Ein Notruf muss also nicht mehr von der Polizei weitergeleitet werden – er kommt ohne Zeitverlust an der richtigen Stelle an. Alle Kräfte des Rettungsdienstes und der Feuerwehr können zentral alarmiert werden. Die ILS ist mit modernster Technik ausgestattet, somit können beispielsweise Anrufe mittels der modernen Telefonanlage zurückverfolgt werden (auch zu Telefonzellen und Handys), was die die Zahl der mutwillig ausgelösten Fehlalarme eindämmen soll.
Weihnachtsbesuch in der Integrierten Rettungsleitstelle: Das Foto zeigt (von links) ILS-Disponent Dieter Seybold, Landrat Gerhard Bauer, DRK-Kreisverbandsvorsitzender Ulrich Stückle, ILS-Disponent Karl Wolpert, Kreisbrandmeister Jürgen Mors und Rettungsdienstleiter und ILS-Leiter Heiko Weindrich.