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Friedliches Miteinander der Kulturen - Vierte Integrationsmesse in Gaildorf zu Gast - Fest und Riesenparty am Wochenende überaus gut besucht

[Artikel vom 19.07.2011]

Gaildorf. "Von Mensch zu Mensch - wir sind dabei" - so das Motto der diesjährigen Integrationsmesse in Gaildorf. Diesem Slogan sind 46 Aussteller gefolgt und machten die Körhalle zu einem Schmelztiegel der Kulturen.

Zu Beginn der Integrationsmesse galt es ein wenig zu improvisieren. "Plan-B" war angesagt. Die Veranstaltung musste vom Freigelände in die Körhalle verlegt werden. Dies tat der Stimmung keinen Abbruch. Den ganzen Tag über herrschte reges Gedränge zwischen den Gängen, die Atmosphäre erinnerte stark an einen Weihnachtsmarkt. Die neue Integrationsministerin Bilkay Öney hatte kurzfristig ihre Teilnahme abgesagt, für sie sprang Manfred Strehle, Ministerialdirektor und Amtschef des Ministeriums für Integration und ständiger Vertreter der Ministerin, in die Bresche. Gaildorfs Bürgermeister Ralf Eggert konnte eine ganze Reihe von Ehrengästen begrüßen: die Mitglieder des Europäischen Parlaments, Evelyne Gebhardt und Dr. Inge Grässle, die Abgeordneten Nikolaos Sakellariou (MdL) und Harald Ebner (MdB), dazu den Haller Polizeichef Günther Freisleben. In seiner Eröffnungsansprache wies Landrat Gerhard Bauer auf den Sinn und Zweck dieser Integrationsmesse hin. "Erfolgreiche Integrationsarbeit kann nur funktionieren, wenn diejenigen, die sich in diesen Bereich einbringen, miteinander reden und zusammenarbeiten", so der Landrat. Er bedankte sich bei allen, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben. Ministerialdirektor Strehle betonte noch einmal die Rolle, die Baden-Württemberg spielt. Er wies darauf hin, dass Baden-Württemberg mit 1,28 Millionen Ausländern und 2,7 Millionen Einwohnern mit Migrationshintergrund das Flächenland in Deutschland mit dem höchsten Migrantenanteil ist. Der Landkreis Schwäbisch Hall sei geprägt von kultureller Vielfalt. Deshalb ist Integration eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die uns alle betrifft. Klar, dass auch der offizielle Teil nicht fehlen durfte. So gab es eine Premiere: Landrat Gerhard Bauer durfte zum ersten Mal den Integrationspreis des Landkreises Schwäbisch Hall vergeben. Dieser beinhaltet neben einer Urkunde auch einen von der Sparkasse Schwäbisch Hall zur Verfügung gestellten Geldbetrag (siehe separater Text).

Die Bundesrepublik hat zudem seit gestern 15 neue Staatsbürger. In einer kleinen Feierstunde durften die 15 Antragsteller, darunter auch zwei Kinder - auch nach erfolgreich bestandenem Test - ihre Einbürgerungsurkunde in Empfang nehmen. Der Leiter des Amtes für Migration im Landratsamt, Hubert Kiesel, bedankte sich bei den Neubürgern dafür, dass sie trotz der nicht geringen Einbürgerungshürden in Deutschland dran geblieben sind und alle Herausforderungen gemeistert haben, um die deutsche Staatsbürgerschaft durch Einbürgerung zu erlangen. Und weiter: "Wir werben für mehr Einbürgerungen. Ich bitte sie, ihre ausländischen Freunde darauf anzusprechen." Nach dem Treueeid und der Aushändigung der Urkunde rundete die Deutsche Nationalhymne den Festakt ab. Die musikalische Umrahmung des offiziellen Teils erfolgte durch "Funky TroubleZ", die "Happy Family" (Mädchenarbeit des Jugendreferats Gaildorf), die Integrationsgruppe der VDV in Gaildorf und die Bläsergruppe des Musikvereins Sulzbach/Kocher.

Auch die Sieger des Malwettbewerbs, gesucht wurde das Logo für diese Veranstaltung, durften noch auf die Bühne, um aus den Händen von Organisator Christian Mauch ihre Preise in Empfang zu nehmen: Es waren Viktoria Schmidt (Thomas-Schweicker-Hauptschule Schwäbisch Hall) sowie Florian Staudinger und Rebecca Hägele (beide Schloss-Realschule Gaildorf). Was aber am meisten beeindruckt hat, waren die Vorführungen der verschiedenen Gruppen. Fast nonstop erlebten die Besucher eine Reise durch die verschiedenen Kulturen aber auch Musikrichtungen. Ob brasilianische Folklore, Diabolo- Artistik, 1000 und eine Nacht, "Perfect-Hamburg-Trip-Rap", Square Dance, Rope-Skipping, russischer Bauchtanz, ein Auftritt der Gaildorfer Schlossgarde, türkische Folklore, noch einmal HipHop - es gab nichts, was es eigentlich nicht gab. Dazu auch Soloauftritte wie den von Abdoulaye Bangoura, geboren in Conakry in Guinea, aufgewachsen im Senegal, der sich neben seinen Trommelkünsten noch als Fußballakrobat outete. Kein Wunder also, dass sich Cheforganisator Christian Mauch vom Verlauf der Veranstaltung mehr als zufrieden zeigte.
     
Quelle: "Rundschau/Südwest Presse"
 
 
Preisträger
 
1. Preis (dotiert mit 2000 Euro): Maria Wilhelm, derzeit tätig als pädagogische Assistentin an der Schenk-Friedrich-Schule in Obersontheim, für vielfältiges Engagement im Bereich Integration von jungen Zuwanderern.
 
2. Preis (dotiert mit 1000 Euro): Gaildorfer Sprachhilfe im Diakonieverband Schwäbisch Hall, namentlich Ruth Dorn. Die Gaildorfer  Sprachhilfe betreut derzeit in Kindertagesstätten in Gaildorf und Oberrot 180 Kindergartenkinder und 120 Schulkinder in den Grundschulen Gaildorf, Oberrot und Unterrot. Es engagieren sich 30 Sprachhelferinnen in Sprachhilfe und Hausaufgabenbetreuung.
 
3. Preis (dotiert mit 500 Euro): Verein zur Förderung der Bewegung, Betreuung, Integration und fußballerischen Ausbildung von Kindern und Jugendlichen e.V. in Crailsheim. Seit der Gründung im Jahr 2005 haben über 2000 fußballbegeisterte Kinder zwischen acht und 14 Jahren das kostenfreie Angebot der Sportförderung und gleichzeitigen Integration angenommen.

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