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Unterzeichnung Partnerschaft Bühlertann-Skierbieszow - Schirmherr Bundespräsident a.D. Horst Köhler

[Artikel vom 26.04.2012]

Sehr geehrter Herr Bundespräsident a.D. Köhler,
sehr geehrte Frau Köhler,
Ihnen beiden ein ganz herzliches Willkommen.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Barton und sehr geehrte Gäste und Vertreter der Gemeinde Skierbieszow und des Landkreises Zamosc,
ich freue mich sehr, dass Sie sich auf den weiten Weg zu uns gemacht haben. Ihnen allen ein sehr herzliches Willkommen hier in Bühlertann!

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Dambacher,
sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates Bühlertann,
sehr geehrte Herren Abgeordnete,
sehr verehrter Herr Landrat a.D. Stückle,
meine sehr geehrten Damen und Herren Kreisräte und Bürgermeister,
liebe Gäste aus Wirtschaft, Politik, Kirche und Vereinsleben,
meine Damen und Herren,
ich begrüße Sie alle sehr herzlich!
 
Vor knapp einem Jahr, im Mai 2011, haben wir mit einer Delegation aus dem Landkreis Schwäbisch Hall und der Gemeinde Bühlertann den Geburtsort von Ihnen, sehr geehrter Bundespräsident Köhler, die Gemeinde Skierbieszow im polnischen Landkreis Zamosc besucht. Eine Reihe von eindrucksvollen Momenten und Begegnungen durften wir auf dieser Reise gemeinsam erleben.
 
Sie, sehr geehrter Herr Bundespräsident Köhler, sagten zu, dass Sie eine kommunale Partnerschaft zwischen Skierbieszow und Bühlertann aktiv begleiten werden. Dafür danke ich Ihnen nochmals sehr herzlich. Es ist für uns alle eine ganz besonders große Ehre, Sie und Ihre Frau im Landkreis Schwäbisch Hall  begrüßen zu dürfen.
 
Verehrte Gäste,
Tage wie heute sind für mich Freudentage. Denn viele von uns erinnern sich noch allzu gut an die Zeit, zu der dies keine Selbstverständlichkeit war.
Der Grund lag in der gemeinsamen Geschichte der Polen und der Deutschen - einer schwierigen Geschichte.
Zu ihr gehören die gemeinsamen Grundwerte der europäischen Geschichte und Kultur wie Freiheit der Person, Achtung der Menschenrechte und die demokratische Grundordnung.
Zu ihr gehören aber auch die unsäglichen Wirren des Krieges, die Sie Herr Bundespräsident, ja noch miterleben mussten. Der Dialog mit unseren östlichen Nachbarn war nahezu fünfzig Jahre lang im Grunde nicht möglich, Kontakte zwischen den Menschen gab es kaum - wir müssen vieles nachholen.
Auch 67 Jahre nach Kriegsende verbindet die Trauer um unsere Toten alle Nationen Europas. Ich wünsche mir, dass es gelingt, das friedliche Zusammenleben in Europa weiter auf- und auszubauen. Auch die Partnerschaften zwischen den Landkreisen Zamosc und Schwäbisch Hall sowie die Partnerschaften der Gemeinden Braunsbach, Fichtenberg und der Städte Crailsheim und Schwäbisch Hall mit polnischen Städten und Gemeinden sind in diesen großen geschichtlichen Zusammenhang zu stellen.
Die Aufarbeitung der Beziehung zwischen Deutschland und Polen war ein wichtiger Grund, diese kommunalen Partnerschaften zu gründen. Annäherung, Aussöhnung und Verständigung waren und sind immer noch die Beweggründe, sich partnerschaftlich zu verbinden. Kommunale Partnerschaften sind heute ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie Bürgerinnen und Bürger die Integration Europas auf lokaler Ebene vorantreiben und aktiv mitgestalten können. Gerade heute sind der Blick über die Grenzen und der interkulturelle Austausch für die gemeinsame Weiterentwicklung enorm wichtig. Gerade heute sind Freundschaften und persönliche Beziehungen, die durch Partnerschaften entstanden sind und entstehen, gute Grundlagen für einen dauerhaften Frieden. Denn kommunale Partnerschaften bieten als Mischform offizieller und persönlicher Beziehungen einen direkten Zugang zum Anderen, einen Zugang, der an Intensität nicht mit touristischen Begegnungen vergleichbar ist.

Der internationale Erfahrungsaustausch, Netzwerkbildung und die Kultur des Dialogs zwischen den Kommunen bilden das Fundament, um ein immer größer werdendes Haus in Europa und der Welt stabil zu halten. Sicherlich stellt die so genannte „große Politik“ die Weichen und setzt den Rahmen der Beziehungen zwischen den Völkern. Ob dieser Rahmen mit Leben erfüllt wird, hängt doch im Wesentlichen davon ab, ob neben den offiziellen Kontakten auch freundschaftliche Berührungspunkte zwischen den Bürgerinnen und Bürgern entstehen. Und genau da setzen die kommunalen Partnerschaften an und bringen sich aktiv ein. Kommunale Partnerschaften wurden schon sehr treffend als „größte Bürgerbewegung Europas“ bezeichnet, denn im Rahmen kommunaler Partnerschaften kommen jährlich mehrere Millionen Menschen zusammen.
Sie verkörpern sozusagen eine „kommunale Außenpolitik“. Auch der Landkreis Schwäbisch Hall betreibt diese „kommunale Außenpolitik“ mit seinem Partnerkreis Zamosc intensiv.
Auf 15 Jahre Freundschaft und Partnerschaft, angefüllt mit einer Vielzahl von Aktivitäten und Besuchen, können wir in den beiden Landkreisen Zamosc und Schwäbisch Hall voller Dankbarkeit zurückblicken. Im Jahr 1997 war Herr Landrat a.D. Stückle zum ersten Mal in der Wojewodschaft Zamosc zu Gast. Zum Jahresbeginn 1999 wurden die Wojewodschaften aufgelöst und Landkreise gebildet. Und so entstand der schöne Landkreis Zamosc. Zahlreiche Besuche und Gegenbesuche mit intensivem Erfahrungsaustausch folgten. Und am 23. November 2002 konnte in Schwäbisch Hall durch die Unterzeichnung der Urkunde unsere Partnerschaft offiziell besiegelt werden. Vielfältige Begegnungen erfüllen die freundschaftlichen und partnerschaftlichen Beziehungen seither mit Leben. Diese alle aufzuzählen würde den zeitlichen Rahmen sprengen. Einen Punkt greife ich beispielhaft heraus:
Aktuell ist eine Zusammenarbeit auf Schulverwaltungs- und Schulleiterebene der beiden Landkreise geplant. Dafür wurde im Februar dieses Jahres bei der Europäischen Union ein Förderantrag aus dem Programm „Comenius“ eingereicht. Wir sehen einem positiven Bescheid sehr zuversichtlich entgegen.
 
Meine Damen und Herren,
als die Partnerschaft zwischen den Landkreisen Zamosc und Schwäbisch Hall besiegelt wurde, titelte das Haller Tagblatt: „Aus der Verlobung wird eine Hochzeit“. Heute feiern wir wieder eine kommunale Hochzeit. Die Festgäste sind zahlreich erschienen. Die Verlobungszeit dauerte nicht so lange als bei den Kreisen – die sind aufgrund deren Größe vielleicht auch etwas schwerfälliger… Und die Kreise hatten auch keinen so prominenten Trauzeugen und Schirmherren…
 
Sehr geehrter Herr Bundespräsident, lieber Herr Köhler,
ich danke Ihnen sehr herzlich, dass Sie die Schirmherrschaft für diese kommunale Partnerschaft zwischen Skierbieszow und Bühlertann übernehmen. Vor einem Jahr habe ich versprochen, dass ich Ihnen am Tag der Partnerschaftsunterzeichnung die Kreisehreneinwohnerschaft unseres Landkreises Schwäbisch Hall verleihen werde. Keine Sorge, Sie ist nicht mit Abfallgebührenbescheiden oder ähnlichen verbunden…. Das Kreiswappen habe ich Ihnen damals schon im Keller der Kasematten in Zamosc ans Revers geheftet. Ich freue mich sehr, dass ich Ihnen nun mit dieser Urkunde die Kreisehreneinwohnerschaft des Landkreises Schwäbisch Hall verleihen darf. Dass diese Auszeichnung etwas ganz Besonderes und Individuelles ist, zeigt, dass nicht einmal das Gesetz – also in unserem Fall die Landkreisordnung – dafür eine Regelung vorsieht. Anders als bei den Städten und Gemeinden, die nach dem Gesetz Ehrenbürger ernennen können. Zu dieser ganz besonderen Auszeichnung gratuliere ich Ihnen sehr herzlich.

(Verlesen und Übergabe der Urkunde)
 
Meine Damen und Herren,
jede Begegnung mit unseren polnischen Freunden vertieft das partnerschaftliche Miteinander weiter und schafft neue Kontakte. Wir haben gemeinsam viel Positives erreicht und viel Interessantes erlebt. Dafür bin sehr dankbar. Unsere Freundschaft wird auch weiterhin geprägt sein von großem und gegenseitigem Respekt, Vertrauen, Offenheit, Engagement und Herzlichkeit.
 
Ich wünsche dem jungen Brautpaar – den Partnergemeinden Skierbieszow und Bühlertann – eine gedeihliche und sehr positive Entwicklung. Bei einer kommunalen Partnerschaft gilt ebenso wie in einer Ehe: An der Beziehung muss ständig gearbeitet werden. Deshalb freue ich mich auf ein weiterhin spannendes Miteinander, auf gemeinsame Projekte und den regelmäßigen Kontakt. Mögen sich weiterhin zahlreiche, bereichernde Begegnungen zwischen den Menschen aus Polen und Deutschland, dem Landkreis Zamosc und dem Landkreis Schwäbisch Hall und ganz besonders zwischen den Gemeinden Skierbieszow und Bühlertann entwickeln. Ich wünsche uns hierbei von Herzen alles erdenklich Gute!
 
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Die  Unterzeichnung der Partnerschaft Bühlertann-Skierbieszow mit dem Schirmherr Bundespräsident a.D. Horst Köhler
Die Unterzeichnung der Partnerschaft Bühlertann-Skierbieszow mit dem Schirmherr Bundespräsident a.D. Horst Köhler

Weitere Bilder finden Sie in unserem Fotoalbum unter der Rubrik der Partnerschaften.

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