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Der Drachenwald gibt sein Geheimnis preis

[Artikel vom 03.08.2012]

„Gibt es denn heute im Wald noch Geheimnisse“, fragt ein gut 10-jähriger Junge, der sich bewaffnet mit einem großen Stock zusammen mit Revierförster Karl Kolb auf Waldexkursion begibt. Die beiden werden fündig. Am Ende der Führung hält der Junge die blau-weiß gezeichnete Feder eines Eichelhähers in der Hand. Auch die Borsten eines Wildschweins, das sich einen Baum zum Abreiben des Fells gesucht hatte, finden den Weg ins heimische Souvenirlager.
 
Unterwegs auf den neuen Waldwegen oder im Gänsemarsch mitten durch den Wald erläutert Kolb, warum es so wichtig ist, heute einen gesunden und stabilen Mischwald heranzuziehen. Nach den Stürmen der letzten beiden Jahrzehnte haben viele der gut 50 Waldeigentümer im Drachenwald damit begonnen, die ehemals mit Fichten bestandenen Flächen mit anderen heimischen Baumarten wieder aufzuforsten.
 
„Die Bäume, die heute gepflanzt werden, sind erst in 80 bis 150 Jahren erntereif“, erläutert Kolb. Wer voraus denkt, pflanzt heute Bäume, welche den in den nächsten einhundert Jahren zu erwartenden Klimawandel auch heil überstehen können. Er zeigt verschiedene Szenarien auf, wie der durch die Treibhausgase eingeleitete Klimawandel verlaufen könnte. Die meisten der Klimaszenarien machen deutlich, dass die heute verbreitete Fichte in unserer Region meist keine guten Überlebenschancen im Klimawandel hat.
 
Die Gruppe macht Halt vor einer großen Eiche. Kolb zeigt nach oben. Mitten im grün belaubten Wald steht eine kahle Baumkrone. „Das ist das Werk des Eichenprachtkäfers“, erläutert Kolb. Der Klimawandel ermöglicht es auch zahlreichen Schadinsekten, sich von wärmeren Regionen aus nach Norden auszubreiten. In der Natur ist alles in Bewegung. Jedes Lebewesen sucht sich die passende Nische zur Ausbreitung und zum Überleben.
 
Neben der richtigen Baumartenwahl ist eine schonende Waldbewirtschaftung wichtig. „Wer mit Maschinen überall im Wald herumfährt schädigt den Waldboden“, erläutert Schumm. Ein verdichteter Boden nimmt schlecht Wasser auf und gibt sein Wasser auch nicht mehr gut an die Baumwurzeln ab. Das Fahren im Wald soll deshalb auf ausgewiesene Wege konzentriert werden. „Viele der 130 Waldparzellen, die sich überwiegend in Privatbesitz befinden, haben mit den Flurbereinigungswegen zum ersten mal eine Anbindung an die öffentlichen Wege erhalten“, zeigt Schumm den Erfolg der Flurneuordnung für stabile und zukunftsfähige Wälder auf. Daneben bieten die sechs neu angelegten Holzlagerplätze den privaten Waldeigentümern Gelegenheit, ihr Holz gemeinschaftlich zu vermarkten. Mit den größeren Losen sind bessere Holzpreise zu erzielen.
 
Rolf Rabe, der Leiter des Flurneuordnungsamts, dankte dem Vorsitzenden Wilfried Schumm und seinen Kollegen im Vorstand der Teilnehmergemeinschaft für Ihren Einsatz. „Ihr Einsatz hat dazu beigetragen, dass die Neuordnung im Wald trotz anfänglicher Skepsis einiger Beteiligter jetzt so gute Ergebnisse hervorbringt und eine gute Akzeptanz erzielt hat“.
 
„Gerade an heißen Sommertagen ist ein Spaziergang unter dem schattigen Laubdach der großen Buchen eine Erholung“, lobt Wallhausens Bürgermeisterin Rita Behr die Vorzüge der neuen Waldwege für die Erholungssuchenden. Eine Wanderwegtafel am Eingang des Drachenwaldes beim Spiel- und Grillplatz nahe Wallhausen zeigt vier Rundtouren auf, die durch den schattigen Drachenwald und darüber hinaus bis zur Anhäuser Mauer führen. Ein handlicher Plan der Rundwanderwege ist bei der Gemeindeverwaltung Wallhausen erhältlich.
 
„Ganz fertig sind wir aber noch nicht“, sagt Schumm. Von einigen Eigentümern liegen noch Änderungswünsche vor, die das Flurneuordnungsamt im Herbst besprechen möchte. Das hinderte die Teilnehmergemeinschaft aber nicht, mit dieser Waldexkursion den nahen Abschluss der Waldflurneuordnung im Drachenwald mit vielen Waldeigentümern und interessierten Bürgern bei guter Stimmung bereits vorzufeiern.

 

Hier können Sie Bilder von der Veranstaltung anschauen (Messen & Veranstaltungen).

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