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Wärmedämmung: Wichtiges auf einen Blick

[Artikel vom 24.05.2022]

Befürworter von Dämmung argumentieren vor allem mit Heizkostenersparnis und Umweltschutz. Skeptiker entgegnen, dass Dämmung die Schadens- und Brandgefahr steigert. Auch die Frage, ob sich das Dämmen überhaupt lohnt, steht immer wieder im Raum. Was ist dran an der Kritik?

Was ist dran am erhöhten Brandrisiko durch Wärmedämmung?
Im Fokus dieser Diskussion stehen zumeist Fassadendämmungen aus Polystyrol. Polystyrol ist weit verbreitet und besonders kostengünstig, bleibt aber trotz zugefügter Flammschutzmittel brennbar. Allerdings spielt Polystyrol bei Hausbränden statistisch gesehen keine bedeutende Rolle. Andere Fassadendämmstoffe wie Mineral- und Steinwolle oder Mineralschaumstoffe sind nicht brennbar und können bedenkenlos zur Dämmung eingesetzt werden.

Rechnet sich Wärmedämmung?
Dämmmaßnahmen kosten Geld - sollten Sie Ihr Heim komplett sanieren, sogar sehr viel Geld. Nicht immer lassen sich die Ausgaben binnen weniger Jahre durch das Einsparen von Heizkosten ausgleichen. Die genaue Amortisationszeit lässt sich nicht vorausberechnen, da lediglich geschätzt werden kann, wie sich die Energiepreise in Zukunft entwickeln. Dämmung lohnt sich dennoch - weil sie hilft, Energie zu sparen, den Wohnkomfort erhöht und den Wert der Immobilie erhält oder sogar steigert.
Auch das bisherige Nutzerverhalten spielt eine Rolle für künftige Einsparungs-möglichkeiten. Entscheidend für die Einschätzung der Wirtschaftlichkeit ist also die individuelle Situation. Eine Energieberater:in der Verbraucherzentrale kann einschätzen, welche Dämmmaßnahmen für Ihr Haus sinnvoll und wirtschaftlich sind.

Ist Dämmung aus Umweltschutzperspektive sinnvoll?
Dämmung ist ökologisch sinnvoll. Während ihrer Lebensdauer sparen Dämmstoffe wesentlich mehr Energie ein, als für ihre Herstellung eingesetzt wurde. Eine noch bessere Energiebilanz haben Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Oft sind sie schon nach wenigen Wochen angesichts ihrer Emissionen im Plus. Problematisch sind bestimmte Inhaltsstoffe: So sind alle brennbaren Dämmstoffe mit Flammschutzmitteln ausgestattet. Ohne diesen Zusatz wären sie als Dämmstoff für den Hausbau gar nicht zugelassen. Besonders in der Kritik steht das Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan, kurz HBCD, das für Polystyrolplatten verwendet wurde. HBCD wurde als schwer abbaubarer organischer Schadstoff eingestuft und ist mittlerweile verboten. In neuen Polystyrol-Dämmstoffen kommt in der Regel als Ersatzstoff Polymer FR (Bromiertes Styrol-Butadien-Copolymer) zum Einsatz. HBCD-haltige Dämmstoffabfälle gelten seit 2017 als ungefährliche Abfälle und können in Abfallverbrennungsanlagen für Siedlungsabfälle entsorgt werden.

Darüber hinaus werden Substanzen kritisiert, die dem Putz und Anstrich auf Wärmedämmverbundsystemen beigegeben werden, um die Fassade vor der Ablagerung von Algen zu schützen. Die sogenannten Biozide belasten die Umwelt und das Grundwasser. Das Algenrisiko lässt sich jedoch auch planerisch reduzieren: Wählen Sie Ihren Dachüberstand ausreichend und vermeiden Sie hohe Bepflanzungen in der Nähe der Fassade. Damit bleibt die Fassade trocken bzw. trocknet schnell ab. Zudem spielen die verbauten Materialien, genauer gesagt deren Oberflächenbeschaffenheit, eine Rolle.

Erhöht Wärmedämmung das Schimmelrisiko?
Auch Schimmelbefall wird gelegentlich mit der Dämmung eines Hauses in Verbindung gebracht. Das Gegenteil ist jedoch richtig: Wärmedämmung verringert das Schimmelrisiko. Denn Schimmel entsteht vor allem dann, wenn feuchtwarme Luft auf kalte Bauteile trifft. Die Außenwände eines gedämmten Hauses sind von innen aber deutlich wärmer als die von ungedämmten Fassaden – so hat der Schimmel mit angebrachter Dämmung schlechte Chancen.

Der zweite Risikofaktor für Schimmel ist die Luftfeuchtigkeit. Daher ist es wichtig, dass Sie das Gebäude auch nach der Sanierung ausreichend lüften. Wenn Sie zum Beispiel Ihre undichten Fenster im Rahmen einer Sanierungsmaßnahme austauschen, gelangt durch die neuen Fenster weniger Luft von außen in Ihr Haus als vor der Sanierung. Folglich lüftet sich Ihr Haus nicht mehr „von selbst“, und mehr feuchte Luft verbleibt im Haus.

Der Energieberater oder die Energieberaterin gibt Ihnen gern Hinweise zu einem funktionierenden Lüftungskonzept. Wichtig ist zudem eine lückenlose und luftdichte Ausführung der Dämmarbeiten. Denn an kalten Wärmebrücken oder luftdurchlässigen Bauteilanschlüssen, wie zwischen Wand und Dach oder am Anschluss der Fenster an die Wand, schlägt sich Feuchtigkeit nieder, die zu Schimmelbildung führen kann. Deshalb sollten Sie manche Dämmarbeiten besser einer Person vom Fach überlassen.

Wände atmen nicht - gedämmt oder nicht, anderenfalls liegt ein Bauschaden vor. Die Feuchtigkeit vom Kochen oder Duschen können gedämmte Wände genauso gut puffern wie ungedämmte: Die Wandoberfläche nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie beim Lüften wieder ab. Regelmäßiges Lüften ist also mit und ohne Wärmedämmung unerlässlich.

Energieberatungen im Landkreis Schwäbisch Hall
Wer noch mehr Tipps zum Energiesparen möchte, kann sich dazu in der persönlichen Energieberatung im energieZENTRUM, der Energieagentur des Landkreises Schwäbisch Hall und bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg beraten lassen. Unsere Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell.
Mehr Informationen gibt es auf www.energie-zentrum.com, www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder Sie vereinbaren Ihren kostenfreien Beratungstermin unter 0800 809 802 400 oder direkt beim energieZENTRUM unter 07904 945 99-10.


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