Der Landkreis Schwäbisch Hall wurde im Rahmen des Sonderprojektes „Stärkung der biologischen Vielfalt“ des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg für ein Pilotprojekt zum insektenfreundlichen Mähen ausgewählt.

„Hierzu werden unsere Fahrzeuge mit besonderen Mäh-Köpfen ausgestattet“, erläutert Dietmar Stütz, Leiter des Straßenbetriebsdienstes im Landkreis Schwäbisch Hall. Diese Mäh-Köpfe sind mit einem sogenannten „Insektenabstreicher“ versehen, der die Insekten während des notwendigen Mäh-Vorgangs aus dem Bewuchs herausscheucht. Dieses „Rettungssystem“ sorgt dafür, dass die Insekten andere Rückzugsbereiche aufsuchen und nicht etwa in das Mähwerk hineingeraten, wo sie getötet werden könnten. Darüber hinaus zeichnet sich der neue Mäh-Kopf durch eine besondere Mähtechnik aus. Am Boden lebende Kleintiere werden durch die angepasste Abrollwalze und die größere Schnitthöhe ebenfalls geschont.
„Insekten spielen in unserer Natur eine wichtige Rolle“, sagt Landrat Gerhard Bauer. „Neben der Bestäubung vieler Pflanzen, dienen sie auch anderen Arten wie etwa Vögeln, Igeln oder Amphibien als überlebensnotwendige Nahrungsquelle. Durch den Einsatz der neuen Mäh-Köpfe leistet der Landkreis Schwäbisch Hall einen aktiven Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.“
Der erste insektenfreundliche Mäh-Kopf dieser Art wird in der Straßenmeisterei Schwäbisch Hall schon seit einigen Wochen eingesetzt. Zwei weitere werden noch ausgeliefert. Die Anschaffungskosten wurden zu 90 Prozent vom Land übernommen. Insgesamt wurden acht Landkreise Baden-Württembergs für das Pilotprojekt ausgewählt.

„Schachbretter“ am Straßenrand – Weitere Maßnahme zum Schutz von Insekten in den Straßenmeistereien des Landkreises
In den Straßenmeistereien des Landkreises Schwäbisch Hall werden derzeit verschiedene Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt bei Insekten umgesetzt. Neben dem Einsatz der neuen Mäh-Köpfe setzen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Jahr erstmals auf eine neue Mähtechnik, die sogenannte „Refugialflächen“ vorsieht. Bei dieser Technik werden am Straßenrand Teilflächen in einer Art Schachbrettmuster stehengelassen, sodass die Insekten auch weiterhin die wichtigen Lebensräume in Anspruch nehmen können. Ein ausführlicher Bericht hierzu folgt.