Försterin und Waldpädagogin Ulrike Nowak vom Kreisforstamt Schwäbisch Hall erläutert zum Auftakt der Serie „Wald-Wissen“, wie man für Meisen ein lauschiges Plätzchen zum Brüten errichtet.

Sei es durch Blumenwiesen, heimische Stauden und Sträucher oder durch das Anbringen von Nisthilfen und Futterstellen – Wer seinen Garten möglichst naturnah anlegt, leistet einen wertvollen Beitrag, um die Lebensgrundlage von Wildtieren und insbesondere unserer Gartenvögel zu verbessern. Neben einem ausreichenden Nahrungsangebot, fehlt es den gefiederten Gesellen in den Gärten und Siedlungen zunehmend an natürlichen Nistgelegenheiten. Vor allem die Höhlenbrüter sind aufgrund des Rückgangs von Bäumen, Mauern und Gebäuden mit urwüchsigen Höhlen auf die Unterstützung des Menschen und das Anbringen von Nisthilfen angewiesen.
„Auch, wenn die meisten unserer heimischen Vögel, die einen Nistkasten nutzen, noch häufiger vorkommen, sind auch sie zunehmend im Bestand gefährdet“, unterstreicht Försterin und Waldpädagogin Ulrike Nowak vom Kreisforstamt im Landratsamt Schwäbisch Hall. „Mit der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen helfen wir den Tieren. Außerdem machen wir die Natur direkt vor unserer eigenen Haustür erlebbar.“ Zwei gute Gründe also, um mit dem Bauen von Nisthilfen für Vögel zu beginnen.

Bauanleitung für einen Meisenkasten:
Das wird benötigt:

• Fichtenbretter, säge-rau, mindestens 2 Zentimeter stark
• Handsäge, Handkreis- oder Stichsäge, Lochsäge (Vorsatz für die Bohrmaschine) oder einen fertigen Bausatz
• Schrauben
• Einen Akku-Schrauber mit passendem Bit

Maße für einen Kleinmeisen-Kasten (Blau-, Tannen-, Sumpfmeise)
Boden: 12 x 13 Zentimeter
Dach: 19 x 28 Zentimeter
Seiten (2x): 4 x 25 x 28 Zentimeter
Rückwand: 16 x 28,5 Zentimeter
Fluglochwand: 12 x 23 Zentimeter
Flugloch-Größe: 2,6 bis 2,8 Zentimeter

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

1. Die Seitenteile und die Rückwand mit jeweils 2 Schrauben an das Bodenbrett anbringen und auch untereinander mit 2 Schrauben verschrauben.
2. Die Vorderseite ansetzen und nur oben beidseitig mit je einer Schraube befestigen – so kann man die Vorderseite zum Reinigen des Nistkastens aufschwenken.
3. Dach festschrauben und für die Aufhängung mit einem Drahtbügel seitlich zwei Krampen oder Nägel einschlagen.
4. Katzensicher und mit dem Flugloch Richtung Süd-Ost aufhängen

Weitere Infos zur heimischen Vogelwelt gibt es am Freitag, 4. März, von 15 bis 17 Uhr, bei der Veranstaltung „Wald#FreiTag – Unsere Vögel“ im Haller Einkornwald
Im Rahmen eines kleinen Rundgangs lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die bei uns am häufigsten im Wald vorkommenden Vogelarten kennen. Dabei erfahren sie, wie jeder einzelne Mensch zum Schutz der Arten betragen kann. Wer möchte, kann im Anschluss vor Ort einen Nistkasten oder ein Futterhaus bauen und mit nach Hause nehmen. Die Kosten für die Teilnahme betragen bei Erwachsenen 15 Euro, Kinder 10 Euro sowie für Familien 40 Euro. Eine Anmeldung ist sowohl telefonisch (0791/755-7877) per Mail (forstamt(@)lrasha.de) sowie schriftlich über den Flyer „Waldbegegnungen“ des Kreisforstamtes Schwäbisch Hall möglich. Weitere Infos gibt es im Netz unter www.lrasha.de.