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Risiko Suchtmittelkonsum

[Artikel vom 09.03.2010]

„Mit diesem Fachtag wollen wir verschiedene Konzepte der Prävention und Frühintervention vorstellen und Hinweise auf Hilfsangebote geben“, umreißt Landrat Gerhard Bauer, der den Fachtag um 9 Uhr eröffnen wird, den Inhalt der Veranstaltung. Als Hauptreferentin wurde Dr. Marianne Klein, Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie in Weinsberg gewonnen, die auf wesentliche Risiko- und Schutzfaktoren für Kinder und Jugendliche eingehen wird. Das Bundesmodellprojekt „Hart am Limit (HaLT)“ zur Alkoholprävention wird von der Landeskoordinatorin Iris Wurmbauer vorgestellt. Eine gute Gelegenheit die Hintergründe kennen zu lernen, da der Landkreis Projektstandort für HaLT werden wird.

In weiteren Beiträgen wird der neue Präventionsbaukasten vorgestellt, der von Mitarbeitern des Jugendamtes entwickelt wurde. Die Infomesse bietet ebenso wie die Workshops ein breites Spektrum an Themen, die sich um Risikosituationen für Kinder und Jugendliche drehen. Angesprochen beim Fachtag sind Kontaktpersonen von Jugendlichen in der Schule, Jugendhilfe und Jugendarbeit, in der Familie und Gemeinde, sich über Hintergründe zu informieren und neue Präventionskonzepte, Hilfsangebote und Kontaktpersonen kennen zu lernen. Für Eltern/-vertreter der Schulen werden speziell zwei Elternforen angeboten. Ehrenamtliche in der Vereinsjugendarbeit werden mit der Infoveranstaltung zu „cool&clean“ am Donnerstag, 18. März, um 19 Uhr angesprochen.

„Wenn es um die Lebenslagen junger Menschen geht, tauchen fast immer auch gleichzeitig Berichte über Gefährdungen auf. Neben den Gewaltdelikten rückt der Suchtmittelkonsum dabei immer wieder in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit“, erklärt Herbert Obermann, Suchtbeauftragter des Landkreises und Verantwortlicher des Fachtags. Das Rauschtrinken, insbesondere bei Jugendlichen in der Altersgruppe der 13- bis 17-Jährigen, sei durch die auch im Landkreis steigende Zahl an Krankenhauseinlieferungen junger alkoholisierter Menschen verstärkt Thema. Der Cannabiskonsum sei bei jungen Menschen weit verbreitet, das Einstiegsalter sinkt. Neue Drogen wie „Spice“ tauchten aus den Chemieküchen der Drogenszene auf, würden über das Internet zugänglich und verbreiteten sich schnell unter jungen Menschen. „Die Bereitschaft oder Naivität auch ganz normaler Jugendlicher mit Suchtmitteln unterschiedlichster Wirkung zu experimentieren ist da“, sagt Herbert Obermann.

Neben den verschiedenen Formen von nicht stoffgebundenen Suchtverhalten wie Ess-Störungen oder Spielsucht am Automaten drohe der Rückzug aus der realen Welt durch exzessives PC-Spiel oder endlose Internetsitzungen eine neue Dimension zu bekommen. Gleichzeitig gebe es neben dem Suchtmittelkonsum und Suchtverhalten fließende Übergänge zu anderen Risiken beim Aufwachsen. Die unselige Verbindung von Alkoholkonsum und Gewalt ist nur ein Beispiel dafür.

Bei diesem Fachtag geht es neben der Darstellung aktueller Entwicklungen immer auch um Ursachenforschung: Warum gehen Jugendliche bei der Bewältigung der physischen und psychischen Anforderungen riskante Wege – vom so genannten Komasaufen bis hin zum Suchtverhalten? Neben den entwicklungspsychologischen Herausforderungen geht es auch um den Alltag Jugendlicher, in dem sie heute unter einem starken Konformitätsdruck ihrer jeweiligen Gleichaltrigen-Gruppe stehen, der durch die Werbung noch verstärkt wird. Kinder und Jugendliche sollen alles Mögliche sein - cool – schlank – locker - gut drauf – sexy – ab-gefahren – unangepasst et cetera – aber bloß nicht langweilig. Sie versuchen mit diesen Herausforderungen klar zu kommen und wählen dabei manchmal riskante Lösungswege. Diese Belastungen und Gefährdungen der Jugendlichen sowie die Herausforderungen für die Prävention finden sich im Programm des Fachtages wieder.

Die Vorträge und Workshops drehen sich um die Fragen: Was gefährdet, was schützt Kinder und Jugendliche? Sie stellen Lösungen vor, wie wirksame Präventions- und Hilfeangebote gestaltet sein müssen.

Die Vielfalt der Workshops macht deutlich, dass es viele Schnittstellen zwischen den Hilfesystemen Jugendhilfe, Suchthilfe, Medizin und den Lebenswelten Schule, Arbeit und Freizeit gibt. Der Fachtag bietet hier die Möglichkeit auszuloten, welche Kooperationen zwischen welchen Berufsgruppen und Behandlungssystemen erforderlich sind, um frühzeitig, angemessen und wirksam Hilfen anbieten zu können.

Hinweis

Lesen Sie hier die archivierten Presseartikel ausführlich nach.

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